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Facebook will Regeln für Klar-Namen-Verifizierung lockern

Um die Klar-Namen-Pflicht von Facebook tobt schon seit einigen Jahren eine heftige Diskussion. Kritiker argumentieren vor allem damit, dass Individuen, die sich vor Verfolgung, Diskriminierung oder Repressalien schützen möchten, dies nicht könnten, da ihr Zugang gesperrt würde, sobald Facebook von einem Fake-Namen Wind bekäme. Ein weiteres Argument der Gegner ist, dass Namen in bestimmten Fällen nicht zur sexuellen Identifikation passen würden und man so z.B. Transgender diskriminieren würde. In Deutschland sind es besonders Datenschützer, die Bauchschmerzen beim Klar-Namen-Zwang bekommen. Besonders kritisch sehen sie den Vorgang, bei dem ein gesperrter Account nur mit Eingabe der Personalausweis-Daten wieder freigeschaltet werden kann.

Facebook hat nun jüngst auf einen offenen Brief reagiert, der von über 80 Organisationen unterzeichnet wurde, darunter Human Rights Watch, der American Civil Liberties Union und der Freedom of the Press Foundation. In der Stellungnahme hiess es: „Aus unseren Reportings wissen wir, dass Mobbing, Belästigung oder anderer Missbrauch auf Facebook acht Mal häufiger von Menschen mit falschen Namen begangen wird“. (Eine Beobachtung, die wir von brand and heist aus unserer Tätigkeit im Social Media Management und im Online Reputation Management bestätigen können.) „Die Klarnamenpolitik werde das Unternehmen nicht verwerfen, jedoch sehe man ein, dass die derzeitige Verifizierungspraxis nicht für jeden funktioniere. Man wolle die Nutzer nicht dazu zwingen, ihren gesetzlichen Namen zu benutzen, sondern den Namen, unter dem sie gekannt werden.“

Facebook wird daher die Verifizierung erleichtern und um die Möglichkeit erweitern, Gründe anzugeben, aus denen man seinen realen Namen nicht nutzen möchte. Facebook wird diese Fälle dann individuell handeln. Außerdem wird die Identifikation per Personalausweis bald obsolet sein: Auch andere Dokumente wie eine Monatsfahrkarte, der Büchereiausweis oder ähnliches sollen zur Identifizierung genutzt werden können.

Quelle: heise.de

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