Menü

Belgisches Gericht: Facebook darf nur noch eigene Nutzer tracken

Ein belgisches Gericht hat entschieden, dass Facebook binnen 48 Stunden aufhören muss, Internetnutzer zu tracken, die kein eigenes Profil auf dem sozialen Netzwerk haben. Sollte sich der Konzern nicht an das Urteil halten, wird eine Strafe von bis zu 250.000 US-Dollar pro Tag fällig, so der Richterspruch.

In der Sache hatte der oberste belgische Datenschützer im Juni gegen Facebook geklagt. Im Kern geht es um das seit Jahren umstrittene Identitäts-Cookie „datr“, das unter anderem das Surfverhalten von Internetnutzern aufzeichnet, die auf Facebook-Seiten nach Informationen suchen, selbst wenn sie kein Facebook-Mitglied sind. Zudem stören sich die Datenschützer daran, dass das Cookie auch bei Facebook-Nutzern noch zwei Jahre auf dem Rechner bleibt, wenn das Konto deaktiviert wurde.

Facebook hat die Kritik zurückgewiesen und will in Berufung gehen. In Kalifornien ist man der Ansicht, dass das Unternehmen kein gültiges Recht verletze. Zudem argumentierte Facebook-Sicherheitschef Alex Stamos erst vor kurzem damit, dass das „datr“-Cookie dabei helfe, Fake-Profile zu entlarven und herauszufiltern – was wiederum dazu beitrage, Cyber-Attacken frühzeitig abzuwehren. Wenn ein Web-Browser beispielsweise binnen weniger Minuten Hunderte Seiten angelaufen hat, ist das ein klares Zeichen dafür, dass der Computer gekapert wurde. Angeblich sei das Cookie den Personen nicht konkret zugewiesen, sondern arbeite mit anonymisierten Daten.

Quelle: theguardian.com

Tags: